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Text File | 1994-09-22 | 54.3 KB | 1,262 lines |
- 07201030301800
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- 2Seite #
- F0110030
- 9[...................................................]001
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- Anleitung
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- Kraftwerk - Simulator
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- 1.0 Inhaltsverzeichnis
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- 1.0 Inhaltsverzeichnis
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- 2.0 Vorher
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- 3.0 Programmstart
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- 4.0 Bedienelemente
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- 4.1 DasFunktionsbild
- 4.2 Hilfe
- 4.3 Erfolg
- 4.4 Leitstand
- 4.5 Armaturen
- 4.6 Leitgeräte
- 4.7 Schalter
- 4.8 Datei
- 4.9 VerhaltenderAnzeigen
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- 5.00 Gas-Kraftwerk
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- 5.01 DerBrennstoff
- 5.02 DieVerbrennungluft
- 5.03 DieBrenner
- 5.04 DasRauchgas
- 5.05 DieSpeisewasserversorgung
- 5.06 DerEconomiser
- 5.07 DerVerdampferunddieKesseltrommel
- 5.08 DieÜberhitzerundderEinspritzkühler
- 5.09 DerLuftvorwärmer
- 5.10 DasAnfahrventil
- 5.11 DieÜberdrucksicherung
- 5.12 DieDampfturbine
- 5.13 DieHilfsölpumpe
- 5.14 DasWellendrehwerk
- 5.15 DerSchnellschluß
- 5.16 DerGenerator
- 5.17 DerKondensatorunddieStrahlwasserpumpe
- 5.18 DerKühlwasserkreislauf
- 5.19 DieKondensatförderung
- 5.20 DerSpeisewasserbehälter
- 5.21 DerEigenbedarf
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- 6.0 Maschinen
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- 6.1 Pumpen
- 6.2 Gebläse
- 6.3 Elektromotoren
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- 7.0 UnterschiedezwischenSimulationundRealität
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- 8.0 Betriebsanleitung
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- 8.1 Kesselfüllen
- 8.2 Kesselvorbelüften
- 8.3 Kesselanfahren
- 8.4 Turbosatzanfahren
- 8.5 Blockbelasten
- 8.6 Betrieb
- 8.7 Turbosatzabstellen
- 8.8 Kesselabstellen
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- 9.0 Schlußwort
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- Anhänge
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- 10.0 Grundlagen
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- 10.1 WasserundWasserdampf
- 10.2 VerbbrennungvonKoksgas
- 10.3 VerwendeteMaßeinheiten
- 10.4 Begriffe
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- 11.0 Versuche
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- 11.1 VersuchzurSattdampftemperatur
- 11.2 VersuchzumLuftüberschuß
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- ÇÇÇÇ
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- 2.0 Vorher
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- FertigenSiebittemindestenseineArbeitskopieIhrerDis-
- kettean.AußerdemlegenSiefürspätereVersuchewenigstenseine
- formatierteDiskettebereit.
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- 3.0Programmstart
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- BootenSiemithöchstensdreiAccessories,wennesmehr
- sind,gehtdieWeltauchnichtunter,Accessoriessindohnehin
- gesperrt.StartenSiedasProgrammdurchDoppelklickauf
- KRAFTW.PRG.Siewerdendannaufgefordert,dieUhrzustellen.
- FallsSiegleich"ok"anklickenoder"Return"drücken,zeigt
- dieKraftwerkuhrdieZeitabProgrammstart.WennSieProtokoll
- führenmöchten,istdasrechtpraktisch.Anschließendsehen
- SiesichdemFunktionsbildundderMenuezeilegegenüber.
- SolltenSiejetztkeinenHupentongehörthaben,sostellenSie
- bittedieLautstärkeneuein.
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- 4.0Bedienelemente
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- 4.1DasFunktionsbild
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- zeigtdiesymbolischeDarstellungeinesKraftwerkblockes.
- AllewichtigenMeßwertewerdennebendenSymbolenangezeigt.
- AmoberenRandfindetmandieMenuezeile,mitderenHilfealle
- Eingriffeausgeführtwerden.
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- 4.2Hilfe
-
- InderMenuezeilerechtssteht"Hilfe",dahinfahrenSie
- mitdemMauszeigerundeineAuswahlwirdIhnengeboten.Dasteht
- "Bezeichnungen",Siezeigendarauf,"Bezeichnungen"erscheint
- weißaufschwarzemGrund,einmaldielinkeMaustastedrückenund
- imFunktionsbildstehendieNamenallerAggregate.WennSie
- wissenwollen,wasdieZahlenindenKästchenbedeuten,klappen
- SiedieAuswahlwiederherausundklicken"Meßstellen"an.Die
- Namensindverschwunden,dafürsindalleMeßstellenbezeichnet.
- WennSie"Hilfeaus"anklicken,sindSiewiederbeiderursprüng-
- lichenAnsicht,demFunktionsbild.ProbierenSiebittenoch
- "Grenzwerte"aus.EserscheinteineweitereAuswahl,zeigenSie
- mitdemMauszeigeraufeineZeileunddrückenSiedielinke
- Maustaste,dieAuswahlverschwindet,dafürerscheinteineBox,
- siezeigtdenGrenzwertunddiebeimErreichenautomatischaus-
- gelösteAktion.Mit"ok"sagtman,daßmanesverstandenhat
- unddieAnzeigewirdweggeräumt.
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- 4.3Erfolg
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- Neben"Hilfe"steht"Erfolg".Unter"Abrechnung"finden
- Sie6Zähler.AmAnfangistnurderuntenrechtsinteressant,
- erzeigteinennegativenGewinnan,alsodenVerlust,denSie
- bisjetzterzielthaben,weildieFestkostenjaauchentstehen,
- wenndasKraftwerknichtbetriebenwird.SpätersolltenSiesich
- auchmitdenanderenZählernbeschäftigen,umdenKraftwerkblock
- möglichstwirtschaftlichzubetreiben.
- Bei"Anlage"werdendieRestlebensdauernderwichtigsten
- Aggregateangezeigt,dasolltenimmerundüberall100%stehen,
- sonsthabenSieschwerwiegendeFehlergemacht.
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- 4.4Leitstand
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- MitHilfedieserAuswahlkönnenSiesichimLeitstand
- umsehen."Funktionsbild"dürfteklarsein."Kesselschreiber"
- erlaubteinenBlickaufdreidemDampferzeugerzugeordnete
- Punktschreiber.JederPunktrepräsentiertdenDurchschnitt
- einesMeßwertesüber24Sekunden."Maschinenschreiber"zeigt
- dreiderTurbinezugeordneteSchreiber.Unter"Meldungen"
- solltenSiedreiEintragungenfinden.DieHupevorhinsollte
- Siedaraufaufmerksammachen,daßmindestenseineMeldung
- eingegangenist,dieeineGefahranzeigt.Siesolltendann
- entsprechendreagierenundnacheinigerZeitistderZustand
- wiedernormal.WiederwirdeineMeldungausgegeben,siewird
- voneinemhellenGlockentonbegleitet,wieauchandereMel-
- dungen,dieSieerwartethabensollten.
- BittezurückzumFunktionsbild.
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- 4.5Armaturen
-
- HierfindenSieverschiedenenAggregatenzugeordnete
- Schalter.SehenSiesichbitteallesan,dieBedeutungenwerden
- erstspätererläutert.
-
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- 4.6Leitgeräte
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- WählenSiebitte"Zusatzwasserventil",daszweitevonunten.
- ImschwarzenBalkenfindenSieganzlinkseinkleinesweißes
- Feld,zeigenSiemitderMausdarauf,drückenSiedielinke
- MaustasteundhaltenSiesiegedrückt.WennSiejetztdieMaus
- nachrechtsbewegen,folgtIhnendasweißeFeld,gleichzeitig
- zeigtdieProzentanzeige,wieweitSieverstellthabenundaufdem
- FunktionsbilduntenrechtssehenSie,wievielZusatzwasserinden
- HotwellströmtundwiedaderWasserstandsteigt.Jetztwissen
- wirbeide,waseinLeitgerätist.Daßmanesmit"ok"wieder
- 9[...................................................]011
- loswird,brauchtmannichterklären.
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- 4.7Schalter
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- FürjedenMotor,derimFunktionsbilddargestelltist,gibt
- eshiereinenSchalter,dermitdieserFunktiongewähltwerden
- kann umihnzubetätigen.AuchderGenerator-Leistungschalter
- unddasSynchronisiergerätwerdenvonhierausbedient.
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- 4.8Datei
-
- Mit"Zustandsichern"könnenSiedengegenwärtigenZustand
- desKraftwerkblockesaufDiskettesichern,fallsSieeineforma-
- tierteDiskettehaben.WählenSieeinenpassendenNamenfür
- denoderdasFileundhängenSiebitte".INF"an.
- Mit"Zustandladen"könnenSiediesenodervonderArbeits-
- disketteeinenanderenZustandladen,wiewäreesmit
- "GEFUELLT.INF"?
- Mit"Ende"verlassenSiedasProgrammundallesbisdahin
- geleisteteistunwiderbringlichverloren,ohneSicherheitsabfrage,
- fallsSienichtebendenZustandgesicherthaben.WennSiebei
- einemrealenKraftwerkauf"Notaus"drücken,gibtesauchkeine
- Sicherheitsabfrage,dannistallesaus,ok?
-
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- 4.9 VerhaltenderAnzeigen
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- Daseinzige,waswährenddesBetrachtensaktualisiertwird,
- istdasFunktionsbild.AllesanderezeigtdenZustand,denes
- hatte,alsesaufgerufenwurde.WennSiealsodasWeiterlaufen
- vonSchreibernbeobachtenwollen,müssenSiesiealle24Sekunden
- wiederaufrufen.WennSiez.B.unter"Armaturen""Sperrdampf"
- eingeschaltethabenundSiewollenwissen,obesgeklappthat,
- soklickenSie"ok"anundwählenanschließendneu,Siesehen
- danndenaktualisiertenZustand.WenneinAggregatausfällt,wird
- allerdingseineMeldungausgegebenunddieHupeertönt.
- DieAnzeigersindDigitalanzeiger,siekönnennurganze
- Zahlenanzeigen.Wird17angezeigt,sokannderwahreWertsowohl
- 17alsauch17,999...betragen,oderjederbeliebigeWert
- zwischendiesenbeidenGrenzen.
- SchreibersindAnaloganzeiger,hierwerdensieallerdings
- auchzuDigitalanzeigern,einPunktmußschließlichdurchein
- Pixelrepräsentiertwerdenunddiesindabzählbar,inderReali-
- tätsindaberdiemöglichenÖrterderPunktedieeinSchreiber
- druckenkann,nichtabzählbar.
- SollteIhnenirgendwanneinmaleinAggregatimFunktionsbild
- fehlen,dannhabenSieeskaputtgemacht.Danngibtesnurnoch
- eins,dieSimulationüber"Ende"verlassenundneustarten.
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- 5.00 Gas - Kraftwerk
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- Wärmekraftwerke wandeln Wärmeenergie in elektrische Ener-
- gie um.Wärmeenergie gewinnt man in Kernkraftwerken durch
- Umwandeln von Atomkernenoder in Kraftwerken für fossile Energie
- durch Verbrennen von Kohle, Öloder Gas. Als Brenngase kommen
- Erdgas und Nebenprodukte aus der Industrie,wie Gichtgas vom
- Hochofenprozeß oder Koksgas von der Kokserzeugung in Frage.
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- 5.01Der Brennstoff.
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- Das Koksgas wird in einem Dampferzeuger, landläufig Kessel
- genannt, verbrannt. Vorher passiert es eine Regelklappe, mit der
- der Brennstoffzufluß eingestellt wird. Im Falle von Gefahr wird
- die Gaszufuhr unterbunden. Die Gasmenge wird in Nm³/h (Normkubik-
- meter pro Stunde) gemessen.DerHeizwertvonKoksgasistnicht
- konstant,erkannsichgeringfügigändern.
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- 5.02Die Verbrennungsluft.
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- Die Verbrennungsluft wird durch das Frischluftgebläse, kurz
- Frischlüfter genannt, zu den Brennern befördert. Die Luftmenge
- wird mitHilfe einer Regelklappe eingestellt. Je Kubikmeter
- Koksgas werden etwa vier Kubikmeter Luft benötigt. Wird den
- Brennern zuwenig Luft zugeführt, so wird das Koksgas unvollständig
- verbrannt und im Rauchgas wird CO, Kohlenmonoxyd, gemessen. CO im
- Rauchgas kann zu Schäden an Verdampferrohren führen, mit Sicher-
- heit bringt es Ärger mit dem GewerbeaufsichtsamtwegenderSchä-
- digungunsererUmwelt. Ist die Luftmenge zu groß, wird unnötig viel
- Rauchgas Wärmeenergie aus dem Kessel in die Umwelt transportieren,
- der Wirkungsgrad sinkt. Man erkennt es daran, daß die O2 - Messung
- mehr als 2% anzeigt. Wird eine Luftmenge von 15000 Nm³/h unter-
- schritten, so wird durch eine Sicherung das Koksgas abgesperrt.
- Wenn die optimale Luftmenge wesentlich überschritten wird, kann
- die Flamme am Brenner ausgeblasen werden, auch in diesem Falle
- beendet eine Sicherung die Brennstoffzufuhr.
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- 5.03DieBrenner.
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- AndenBrennernwerdenKoksgasundLuftgemischtund
- entzündet.Umzuvermeiden,daßdieBrennerbeschädigtwerden,
- darfdieKoksgasmengejeBrennernurzwischen1500Nm³/hund
- 5000Nm³/hbetragen,andernfallswirdderBrennerautomatisch
- abgeschaltet.BeizukleinerKoksgasmengelägedieFlammezu
- dichtvordemBrennermundunddieserwürdezuwarm,beizugroßer
- KoksgasmengewürdederBrennerüberlastet.Manchmalfallen
- BrennerauchohneersichtlichenGrundaus.
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- 5.04Das Rauchgas.
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- Das bei der Verbrennung entstehende Rauchgas kann eine
- Temperatur von maximal 2000 °C erreichen. Vor allem durch Wärme-
- strahlung gibt es Energie an die mit Wasser gefüllten Verdampfer-
- rohre ab. Durch Strahlung und durch Wärmeleitung wird auf die
- dampfgefüllten Überhitzerrohre Wärme übertragen, durch Leitung
- werden die Verbrennungsluft und das Speisewasser vorgewärmt. Bei
- jedem dieser Schritte sinkt die Temperatur des Rauchgases. Je
- tiefer die Temperatur des Rauchgases am Kesselaustritt, je höher
- ist der Wirkungsgrad des Kessels. Unterschreitet die Abgas-
- temperatur jedoch 130°C, so kommt es zu Taupunktunterschreitungen.
- Im Rauchgaskanal kondensiert z.B. schweflige Säure aus dem
- Schwefelgehalt des Koksgases und es kommt zu Schäden.
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- 5.05Die Speisewasserversorgung.
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- Aus dem Speisewasserbehälter fördert die Speisepumpe Wasser
- in den Kessel, um das verdampfte Wasser zu ersetzen. Es muß im
- Mittel genau soviel Wasser gefördert werden, wie verdampft wird.
- Die Wassermenge wird mit dem Speisewasserventil eingestellt. Da
- nur Wasser verdampft, nicht aber in ihm eventuell gelöste Salze,
- muß das Wasser vollentsalzt sein. Leitungswasser ist ungeeignet,
- teilentsalztes ( destiliertes ) Wasser erfordert besondere
- Verfahren.
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- 5.06Der Economiser.
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- Nach dem Speisewasserventil erreicht das Speisewasser den
- Speisewasservorwärmer, kurz Eco genannt. Er besteht aus etlichen
- parallelgeschalteten Rohren. Der Eco wird vom Rauchgas umströmt,
- nachdem dieses den Luftvorwärmer verlassen hat und bevor es den
- Kessel verläßt. Der Eco nimmt als letzte Heizfläche Wärme aus dem
- Rauchgas auf.
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- 5.07Der Verdampfer und die Kesseltrommel.
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- Das im Eco vorgewärmte Wasser gelangt in die Kesseltrommel.
- Sie istein waagerecht liegender, dickwandiger Behälter, der nicht
- mit dem Rauchgas in Berührung kommt, also nicht beheizt wird. Nach
- unten führen die, ebenfalls nicht beheizten, Fallrohre das Wasser
- aus ihr heraus in die beheizten Verdampferrohre. In diesen steigt
- ein Wasser - Dampf - Gemisch nach oben. Da die Verdampferrohre in
- den oberen Teil der Trommel münden, trennen sich an dieser Stelle
- Wasser und Dampf. Kessel,beidenennurdieGewichtsdifferenz
- zwischenkälteremundwärmeremWasserdafürsorgt,daßdieVer-
- dampferrohredurchströmtwerden,nenntmanNaturumlaufkessel,wenn
- dazueinePumpeeingesetztwird,sprichtmanvoneinemZwangsum-
- laufkesselundKesselohneTrommel,beidenendasWasservonder
- SpeisepumpedurcheinRohrsystemgedrücktwirdindemderVer-
- dampfungspunktnichtfestgelegtist,heißenZwangsdurchlaufkessel.
- BeiunseremNaturumlaufkesselmußder Wasserstand in der Trommel
- in halberTrommelhöhe gehalten werden, also zwischen -5und+5cm.
- WennderWasserstand zu tief ist, wird ein Teil der Verdampferrohre
- nichtmit Wasser versorgt und überhitzt, bei zu hohem Wasserstand
- kannder Dampf Wassertropfen mitreißen und Rohre beschädigen. Über
- dasTrommelablaßventil kann Wasser abgelassen werden. Wenn der
- Wasserstand zuweit fällt, wird die Brennstoffzufuhr unterbrochen.
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- 5.08Die Überhitzer und der Einspritzkühler.
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- Um den Wirkungsgrad der Gesamtanlage zu steigern und die
- Bildung von Wassertropfen im Dampf zu vermeiden, wird dem Dampf
- in den Überhitzern Energie zugeführt, dabei steigt die Dampf-
- temperatur. Sie sollte am Ende des ersten Überhitzers 480°C
- keinesfalls überschreiten, um Rohrschäden zu vermeiden. Am Ende
- des zweiten Überhitzers sollte die Temperatur im Betrieb 500°C
- betragen, 505°C dürfen nicht überschritten werden. Um die Tem-
- peratur in diesen Grenzen zu halten, befindet sich zwischen den
- Überhitzerstufen der Einspritzkühler. Mit dem Einspritzventil wird
- Speisewasser dosiert und im Einspritzkühler in den Dampf ein-
- gesprüht. Dieses Wasser verdampft zuverlässig im zweiten Über-
- hitzer.Rohrschäden können ihre Ursache auch in zu schnellen
- Temperaturänderungen haben. Sie führen zu sogenannten Rohrbläsern
- oderRohrreißern. Kesselrohre werden undicht oder reißen auf und
- einTeil des Dampfes strömt in den Rauchgasraum. Oft bemerkt man
- sienur durch Vergleich der Summe aus Speisewasser und Einspritz-
- wassermit der Dampfmenge. Es dürfte klar sein, daß Dampf-
- temperaturen um600°C schwere Schäden nach sich ziehen, bei
- dieser Dampftemperaturwird daher das Feuer gelöscht. Der zweite
- Überhitzer liegt nach demVerdampfer an zweiter Stelle im
- Rauchgasstrom, gefolgt vom erstenÜberhitzer.
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- 5.09Der Luftvorwärmer.
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- Wenn das Rauchgas den ersten Überhitzer verläßt, enthält es
- nochmehr Wärmeenergie, als der Eco aufnehmen kann. Im Luftvor-
- wärmer,kurz Luvo, wird diese Energie auf die Verbrennungsluft
- übertragenund so Brennstoff gespart.
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- 5.10Das Anfahrventil.
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- Ein Kraftwerk kann man nicht einfach einschalten, es muß
- langsamund vorsichtig angefahren werden, Temperaturen dürfen sich
- nichtzu schnell ändern, um bleibende Schäden so gering wie
- möglich zuhalten, trotzdem verkürzt jeder Anfahrvorgang die
- Lebensdauereines Kraftwerkes. Je nach Bauart dauert es mehrere
- Stunden bisTage, bis ein Kraftwerk voll in Betrieb ist. Während
- dieser Zeitwird Dampf erzeugt, der nicht geeignet ist, die Turbine
- anzutreiben. Er wird über das Anfahrventil in die Atmosphäre
- geleitet.Mit dem Anfahrventil können Dampftemperatur und -druck
- beimAnfahren beeinflußt werden. Im Normalbetrieb bleibt es
- geschlossen.
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- 5.11Die Überdrucksicherung.
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- Ein Dampferzeuger muß vor zu hohem Dampfdruck geschützt
- werden.Bei einem Trommeldruck von 83 bar oder einem Frischdampf-
- druck von81 bar öffnet das Anfahrventil vollständig und der Dampf
- entweichtin die Atmosphäre,derDampfdruckwirdabgebaut.
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- 5.12Die Dampfturbine.
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- Die Dampfturbine wandelt die Energie des Dampfes in
- mechanischeEnergie um. Beim reinen Gleitdruckbetrieb bestimmt
- allein derDampfdruck, welche Dampfmenge von der Turbine aufge-
- nommen wird undwieviel mechanische Energie an den Generator
- abgegeben wird. DieDüsenventile sind im Normalbetrieb vollständig
- geöffnet. Um einenhohen Wirkungsgrad zu erzielen, wird ein großes
- Wärmegefälle überdie Turbine angestrebt. Das wird erreicht, indem
- man den Abdampfdruck bis auf ca. 5% des Atmosphärendruckes absenkt.
- Um zuverhindern, daß an der Abdampfseite an der Wellendurchführung
- Luftin den Abdampfraum eintritt, wird dort die Labyrinthdichtung
- derWelle mit Sperrdampf abgedichtet. Wegen des hohen Dampfdruckes
- undder großen mechanischen Kräfte besteht die Turbine aus dick-
- wandigen,schweren Teilen und muß entsprechend langsam und sorg-
- fältig vorgewärmt und in Betrieb genommen werden.
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- 5.13Die Hilfsölpumpe.
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- Erst wenn eine Turbine eine Mindestdrehzahl erreicht hat, kann
- siesichmithilfe ihrer Ölpumpe mit Schmieröl für die Lager und
- Schnellschlußöl versorgen. Vor dem Anfahren der Turbine oder bei
- einem Drehzahlabfall muß daher die Hilfsölpumpe eingeschaltet werden.
-
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- 5.14DasWellendrehwerk.
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- MitdemWellendrehwerkwirdderTurbinenläuferwährenddes
- VorwärmensunddesAbkühlensmitetwa60U/min,dasentspricht
- 1Hz,gedreht,umVerkrümmungenzuvermeiden.
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- 5.15Der Schnellschluß.
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- Wegen der Wirtschaftlichkeit wirddieBetriebsdrehzahleiner
- Turbinehoch gewählt. Für Turbosätze ohne Getriebe liegt durch die
- Netzfrequenz von 50 Hz die maximale Drehzahl mit 3000 U/min fest.
- Bei größeren Drehzahlen wird die Fliehkraft gefährlich für Gene-
- rator und Turbine. Bei 3300 U/min spricht daher der Schnellschluß
- an und das Düsenventil wird geschlossen. Die Turbine kann ebenfalls
- beschädigt werden, wenn der Abdampfdruck 500 mbar übersteigt, da es
- dann zur ÜberhitzungenamTurbinenendekommt, daher löstauch der
- Abdampfdruck denSchnellschluß aus. Eine Frischdampftemperatur von
- weniger als 450°Clöst ebenfalls den Schnellschluß aus.
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- 5.16Der Generator.
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- Der Generator ist ein Drehstrom - Synchrongenerator. Er wan-
- deltmechanische Energie in elektrische Energie um. Über einen
- Leistungsschalter wird er mit dem Drehstromnetz verbunden.
- Das funktioniert nur ohne erheblichen Schaden, wenn Spannung und
- Frequenz von Generator und Netz gleich sind und überdies beide
- phasengleich sind. Das Zuschalten von Generatoren wird daher
- üblicherweise Schnellsynchronisiergeräten überlassen. Generatoren
- und Motoren für elektrische Energie sind prinzipiell baugleich.
- Wenn der Generator einmal als Motor läuft, weil die Turbine keine
- mechanische Energie liefert, schadet das dem Generator nicht. Die
- Turbine nimmt allerdings bei dieser Betriebsart Schaden, weil jetzt
- der Dampf Energie aufnimmt und seine Temperatur steigt über das
- zulässige Maß. Wenn der Generator aus dem Netz Energie aufnimmt,
- läuft das Rückwattrelais an und schaltet nach 15 s den Generator
- ab.
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- 5.17Der Kondensator und die Strahlwasserpumpe.
-
- Der Kondensator ist ein großer, unter dem Abdampfanschluß der
- Turbine angeordneter Behälter. Ihn durchlaufen, von Kühlwasser
- durchströmte, Rohre. Der Abdampf der Turbine gibt an diese seine
- Verdampfungswärme ab und kondensiert. Das Kondensat sammelt sich
- im Hotwell, einem Auffangbehälter. Da der Abdampf den Raum nicht
- mehr erfüllt, stellt sich im Kondensator ein Druck von ca. 50 mbar
- ein. Dazu muß allerdings durch Undichtheiten eindringende Luft
- entfernt werden. Das leistet eineWasserstrahlpumpe, die ihrer-
- seitsvoneiner Strahlwasserpumpe versorgt wird. In den Hotwell
- mündet dieZusatzwasserleitung, über sie und das Zusatzwasser-
- ventil kannvollentsalztes Wasser in den Wasser/Dampfkreislauf
- eingespeistwerden. Wenn der Wasserstand im Hotwell bis in den
- Kondensatorsteigt, gelangt der Abdampf nicht mehr an die Kühl-
- wasserrohre,er kondensiert nicht mehr und der Abdampfdruck
- steigt schnell an.
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- 5.18Der Kühlwasserkreislauf.
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- Die vom Abdampf aufgenommene Verdampfungsenergie erwärmt
- dasKühlwasser. Es fließt zum Kühlturm und gibt da etwa 1/3 der
- eingesetzten Energie an die Umgebung ab. Diese Energie ist
- leider kaum nutzbar, da das Kühlwasser eine Temperatur von
- lediglich 30°C hat. Mittels einer Kühlwasserpumpe wird das
- Kühlwasser vom Kühlturm über den Kondensator zurück zum Kühl-
- turm bewegt. Wenn die Kühlwasserpumpe ausfällt, erwärmt sich das
- Kühlwasser im Kondensator rasch, der Abdampf kondensiert nicht
- mehr, der Abdampfdruck steigt und bald darauf spricht der
- Schnellschluß an.
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-
- 5.19Die Kondensatförderung.
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- Das sich im Hotwell sammelnde Kondensat wird von der Konden-
- satpumpeüber das Kondensatventil in den Speisewasserbehälter
- gepumpt. DerWasserstand im Hotwell sollte bei etwa 50 cm gehalten
- werden.
-
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- 5.20Der Speisewasserbehälter.
-
- Der Wasserstand im Speisewasserbehälter sollte 10 dm nicht
- unterschreiten, bei 6 dm wird die Speisepumpe abgeschaltet, 60 dm
- sollte er nicht überschreiten, bei 64 dm läuft er über. Der
- Speisewasserbehälter ist ein Vorratsbehältnis und gleicht
- Schwankungen im Wasser/Dampfkreislauf aus. Er ist über eine
- Leitung mit einer Anzapfung der Turbine verbunden. Dampf, der in
- der Turbine bereits Arbeit geleistet hat, wird so in das Wasser
- im Speisewasserbehälter geleitet. Er wäscht eventuell im Wasser
- gelösten Sauerstoff aus und wärmt das Wasser vor, außerdem bildet
- er über der Wasseroberfläche ein Dampfpolster, daß den Luft-
- sauerstoff hindert, sich im Wasser zu lösen.
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- 5.21Eigenbedarf.
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- Zum Betrieb eines Kraftwerkes ist elektrische Energie, der
- Eigenbedarf, notwendig. Während des Anfahrvorganges liefert das
- Netzdiese Energie, im Normalbetrieb wird sie vom Generator
- abgenommen.Zu ihrer Verteilung dient die Eigenbedarfschaltanlage.
- Nach demEinschalten eines großen Motors muß mit dem Einschalten
- desnächsten solange gewartet werden, bis der Anlaufstrom
- abgeklungenist, da es sonst zu einer Überlastung der Eigenbedarf-
- schaltanlagekommen kann.
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- 6.0 Maschinen
- =========
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- 6.1Pumpen.
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- Pumpen werden beschädigt, wenn sie länger als einige Sekunden
- laufen,ohne eine zur Kühlung ausreichende Menge zu fördern. Um
- eine Pumpe bei geringer Fördermenge betreiben zu können, öffnet man
- die Mindestmengenleitung. Sie läßt etwa 50 t/h vom Austritt der
- Pumpe zu dem Behälter, aus dem die Pumpe fördert, zurückfließen.
- Bei zu geringem Wasserstand in diesem Behälter wird die Pumpe
- automatisch abgestellt, das nennt man " Trockenlaufschutz ".
- Ehe eine Pumpe in Betrieb genommen werden kann, sind das
- zugehörige Regelventil und die Mindestmenge zu schließen.
- Andernfalls könnte der Pumpenmotor wegen Überlastung abgeschaltet
- werden. Nach Abklingen des Anlaufstromes wird die Mindestmenge
- geöffnet und dann die Fördermenge durch Verstellen des Regel-
- ventiles eingestellt. Übersteigt diese Menge 50 t/h, so sollte
- die Mindestmenge geschlossen werden. Die Speisepumpe hat als
- einzige Pumpe dieses Kraftwerks eine Hilfsölpumpe, sie muß
- einige Minuten vor dem Starten der Speisepumpe eingeschaltet
- werden.
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- 6.2Gebläse.
-
- Das Frischluftgebläse sollte nur bei geschlossener Frisch-
- luftklappe zugeschaltet werden, um eine Überlastung des Motors
- beimAnlaufen zu vermeiden.
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- 6.3Elektromotoren.
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- Alle Pumpen und das einzige Gebläse werden durch Elektro-
- motorenangetrieben.NebendenSymbolenderMotorensinddie
- AnzeigenfürdieMotorbelastungdargestellt,siezeigendie
- AuslastunginProzent.WenndieBelastungeinesMotorslängere
- Zeitgrößerals100%ist,wirder,eheerSchadennimmt,abge-
- schaltet.Im Moment des Einschaltens nimmteinMotor einensehr
- hohen Anlaufstrom auf. Er kann bis 700 % des Nennstromesbetra-
- gen.Das bedeutet eine starke Erwärmung des Motors. Daherdürfen
- großeMotoren (Speisepumpe,Kondensatpumpe,Kühlwasspumpe,
- Strahlwasserpumpe und Frischlüfter) höchstens dreimal je Stunde
- eingeschaltetwerden.
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- 7.0UnterschiedezwischenSimulationundRealität.
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- Vorbilder für diese Simulation waren ein Kessel und eine Tur-
- bine in einem Industriekraftwerk, die allerdings stark "entfeinert"
- wurden. Nur die wichtigsten Unterschiede sollen hier aufgeführt
- werden. Beim realen Kessel gibt es eine linke und eine rechte
- Koksgasleitung, jede Brennstoffleitung kann durch einen Schieber
- abgesperrt werden, in jeder Leitung liegt eine Sicherheitsab-
- sperrung und eine Regelklappe. Die Simulation kommt mit einer
- Brennstoffleitung aus, die Funktionen von Absperrschieber und
- Sicherheitsabsperrung übernimmt die Regelklappe zusätzlich.
- Der reale Kessel ist mit zwei Frischluftgebläsen und einem
- Rauchgasgebläse ausgerüstet, der Druck im Feuerraum wird um
- ca. 1 mbar unter dem Atmosphärendruck ein gestellt. Die Simulation
- kommt mit einem Frischlüfter aus, der Feuerraumdruck wird nicht
- beachtet. Der reale Kessel hat zwei Dampfstränge, jeden Überhitzer
- gibt es also zweimal, je einmal links und rechts, außerdem sind
- bei ihm drei Überhitzer in Reihe geschaltet, dazwischen liegen zwei
- Dampfkühler je Seite oder je Strang, also sechs Überhitzer und vier
- Kühler, der Simulator kommt mit zwei Überhitzern und einem Ein-
- spritzkühler aus. Das Anfahrventil übernimmt bei der Simulation
- zusätzlich die Funktion des Überdruck - Sicherheitsventiles.
- Die reale Turbine besteht aus einem Hochdruck- und einem
- Niederdruckteil. Sie wird durch zwei Dampfleitungen, in denen als
- Sicherheitsorgan je eine Hauptabschließung liegt über vier Düsen-
- ventile mit Dampf versorgt.
- Der Dampfdruck vor Turbine wird vom Kessel konstant gehalten,
- durchVerstellen der Düsenventile wird die Dampfmenge und damit
- dieGeneratorleistung eingestellt. Die Simulation kommt mit einer
- Dampfleitung, einem Turbinenteil und einem Düsenventil, das die
- Sicherungsfunktion mit übernimmt, aus.
- Die ölhydraulischen Sicherheits - und Regeleinrichtungen sind
- nichtdargestellt, da die Dampfaufnahme der simulierten Turbine
- aber vomDampfdruck bestimmt wird (Gleitdruckbetrieb), fällt das
- nicht weiter ins Gewicht.
- In der Realität müssen die Wasserstände in der Kühlturmtasse
- und im Strahlwasserbecken in Grenzen konstant gehalten werden, in
- der Simulation werden sie als in Ordnung angenommen.
- Zur Verbesserung des Wirkungsgrades wird das Kondensat
- zwischen Kondensatventil und Speisewasser durch Wärmetauscher, die
- aus weiteren Anzapfungen der Turbine beheitzt werden, vorgewärmt.
- Auch zwischen Speisepumpe und Speisewasserregelventil befinden sich
- Wärmetauscher, in denen das Speisewasser vorgewärmt wird. Erstere
- werden Niederdruck-, die zweiten Hochdruckvorwärmer genannt, in
- der Simulation wurde darauf verzichtet.
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- Entlüftungen und Entwässerungen werden in der Simulation nur
- allgemein bedient, etwa zur Erinnerung.
- Das gesammte Gebiet der Wasserchemie wurde übergangen.
- Von der gesamten Elektrik wurde nur das dargestellt, was vom
- Leitstand aus im Normalbetrieb zu bemerken ist. So steht der
- Eigenbedarf nach einem Totalausfall durch Überlastung beim
- Simulator sofort wieder zu Verfügung.
- Erregung und Kühlung des Generators werden als vorhanden
- vorausgesetzt.
- Zeitabläufewurdenteilweiseverkürzt,Wartezeitendienen
- nurderErinnerung.
- Von der Leittechnik sind nur Sicherheitseinrichtungen und
- Meldeanlage nachgebildet, auf alles, was der Entlastung des
- Personals dient, nämlich Steuerung und Regelung, wurde verzichtet,
- nur so erhält der Benutzer die Möglichkeit, sich ein Bild von der
- Bedienung eines Kraftwerkblockes zu machen, vor allem, wenn er
- bedenkt, daß er sich im Leitstand eines realen Kraftwerkes einer
- viel größeren Zahl von Schaltern, Leitgeräten, Anzeigern und
- Schreibern gegenübersieht und daß es dort vieles mehr zu beachten
- gilt als bei dieser stark vereinfachten Simulation.
- AufderanderenSeitewirdderZustandderwichtigsten
- AnlagenteilezujederZeitangezeigt,beimrealenKraftwerksind
- dieseInformationennurunterhohemAufwandundnurwährendeines
- Stillstandeszuerlangen.
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- 8.0Betriebsanleitung
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- 8.1Kesselfüllen.
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- Nach jedem Programmstart steht der Trommelwasserstand auf
- -50 cm, das heißt aber nicht, daß da auch der Wasserstand wäre,
- sondern nur, daß gerade da das Ende des Messbereiches des Wasser-
- standanzeigers ist. Der Kessel ist leer. Um ihn zu füllen, müßten
- Sie Wasser mit der Speisepumpe aus dem Speisewasserbehälter in den
- Kessel pumpen. Der Speisewasserbehälter ist auch leer. Sie können
- ihn nur mit der Kondensatpumpe aus dem Hotwell füllen, aber im
- Hotwell findet sich ebenfalls kein Wasser. Öffnen Sie das Zusatz-
- wasserventil vollständig und beobachten Sie den Hotwellwasserstand.
- Wenn er etwa 25 cm erreicht hat, schalten Sie die Kondensatpumpe
- ein und öffnen die Kondensatmindestmenge(unter"Armaturen"und
- "Kondensatpumpe"). Mit dem Kondensatventilstellen Sie eine
- Kondensatmenge ein, die gerade unter der Zusatzwassermenge liegt,
- Sie wollen erreichen, daß der Speisewasserbehälter gefüllt wird
- und gleichzeitig der Hotwellwasserstand aufca. 50 cm ansteigt.
- Also müssen Sie auch den Wasserstand desSpeisewasserbehälters
- kontrollieren. Wenn er auf ca. 8 dmgestiegen ist, können Sie die
- Speisepumpe einschalten. Vorhersollte aber bereits die Hilfsöl-
- pumpe der Speisepumpe laufen, alsoschalten Sie sie sofort ein
- (unter"Armaturen"und"Speisepumpe"). NachdemdieSpeisepumpe
- eingeschaltetist,schaltetsichdieHilfsölpumpeautomatischab,
- dadieÖlpumpederSpeisepumpedanngenügendÖlfördert.
- Der Wasserstand im Speisewasserbehälter steigt nur langsam,
- nützen Sie die Zeit zu einem " Rundgang ",kontrollieren Sie alle
- Anzeiger, Leitgeräte undSchalter, ob allesin Ordnung ist und
- richtig eingestellt ist.Öffnen Sie bei dieser Gelegenheit die
- Kesselentlüftung undEntwässerung("Armaturen","Kessel") und
- stellenSie das Anfahrventil auf etwa 25 %. Speisepumpe ein-
- schalten,Mindestmenge öffnen("Armaturen","Speisepumpe") und
- die Speisewassermenge aufhöchstens 50 t/heinstellen um den
- Kesselzufüllen sind dienächsten Verrichtungen.
- Vergessen Sie nicht, die Anzeigen zu kontrollieren und machen
- Sieab und zu Ihren " Rundgang ".DabeiwerdenSiefeststellen,
- daßnacheinigerZeitca.1t/hAnfahrdampfmengeangezeigtwird,
- obwohlderKesselnochkeinenDampferzeugt.Dabeihandeltes
- sichumdieLuft,dievomeinströmendenWasserverdrängtwird
- undüberdasAnfahrventilentweicht.ÜberdieEntlüftungunddie
- EntwässerunggelangtebenfallsLuftinsFreie,siewirdaber
- nichtangezeigt.
- Im übrigen heißt es warten, bissichderTrommelwasserstand
- endlich rührt und nachca.35Minuten-5 cmerreicht hat. Schalten
- Sie die Speisepumpe ab und schließenSie dieMindestmenge, Sie
- brauchen die Pumpe in der nächsten Zeitnicht.
- Wenn der Wasserstand des Speisewasserbehälters ungefähr 40 dm
- erreicht hat, können Sie die Kondensatpumpe abschalten. Das Zusatz-
- wasserventil sollten Sie auch schließen, den Hotwellwasserstand
- haben Sie ja auf ca. 50 cm eingestellt. Kondensatmindestmenge nicht
- vergessen! Der Kesselistgefüllt.
- FallsSienichtüberdieDatei"GEFUELLT.INF"verfügen,so
- solltenSiesiejetztmit"Zustandsichern"aufDiskettespeichern.
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- 8.2Kesselvorbelüften.
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- Schalten Sie dazu den Frischlüfter ein undschaltenSiealle
- Brennerein(unter"Armaturen"). Stellen SiemitderFrischluft-
- klappe eine Luftmenge von mindestens 85 000 Nm³/h ein, nach 60
- Sekunden ist der Kesselausreichend vorbelüftet,Siesolltendie
- Meldungendabeibeachtenund könnendie Luftmenge auf mindestens
- 15 000 Nm³/h einstellen.StellenSiedieFrischluftklappeaufca.
- 12% undschaltenSiedannfünfBrennerab.Damit ist der Kessel
- zündbereit.
- SiekönnenauchdiesenZustandals"ZUENDBER.INF"speichern.
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- 8.3Kessel anfahren.
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- StellenSiedieKoksgaklappeauf2%,essolltesicheine
- Koksgasmengevon 1500 Nm³/h einstellen. Fallssichbeidieser
- ProzedurderBrennerabschaltet,müssenSienochmalvorbelüften.
- Wennallesgeklappthat,wirdnach einiger Zeit der Trommel-
- wasserstand steigen, das Wasser im Verdampfer und in der Trommel
- erwärmt sich und dehnt sich aus. Mit dem Trommelablaßventil halten
- Sie den Wasserstand zwischen -5 und +5 cm. Beobachten Sie die
- Anzeigen für Drücke und Temperaturen. Die Kesselentwässerungen
- schließen Sie, wenn die Temperaturen vorEinspritzung, Kesselaus-
- tritt und Frischdampf alle 180°C überschritten haben.
- NachlängererZeitfallendiesedreiTemperaturenundfast
- gleichzeitigwirdAnfahrdampfmengeangezeigt.Baldsteigtder
- TrommeldruckundauchFrischdampfdruckwirdangezeigt.
- Wenn der Frischdampfdruck2 bar anzeigt, schließen Sie die
- Kesselentlüftungen.
- Irgendwannwird der Trommelwasserstand fallen, obwohl das
- Trommelablaßventilgeschlossen ist. Bereiten Sie dann die Speise-
- pumpe zum Einschaltenvor, Sie müssen verhindern, daß der Trommel-
- wasserstand -10 cm erreicht (siehe unter "Grenzwerte").
- Durch vorsichtiges VerändernderEinspritzwassermenge,der
- Brennstoffmenge und des Anfahrventiles sollten Sie erreichen,daß
- der Frischdampfdruck ca. 22 bar, die Anfahrdampfmenge ca. 10t/h
- und die Frischdampftemperatur 460 - 480°C betragen. Zwischendurch,
- bei einem Trommeldruck von 20 bar sollten Sie durch Öffnen und
- anschließendes Schließen der Entlüftung den Kessel nachentlüften.
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- 8.4Turbosatz Anfahren.
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- ÖffnenSiebittedieTurbinen-EntwässerungundschaltenSie
- dieHilfsölpumpederTurbineein("Armaturen"und"Turbine").Nach
- mindestens5MinutenWartezeitschaltenSieauchdasWellendrehwerk
- ein.WenndieFrischdampftemperatur350°Cerreichthatundder
- Frischdampfdruckistgrößerals3barkönnenSiedieSperrdampf-
- versorgunginBetriebnehmen.DanachstartenSiedieStrahlwasser-
- pumpeundderAbdampfdruck(imMomentistdasnochLuftdruck)
- beginntzufallen.SchaltenSiejetztauchdieKühlwasserpumpeein.
- Wennerbisauf500mbargefallenistunddieFrischdampftemperatur
- hat450°Cüberschritten,öffnenSiedasDüsenventilaufca.7%um
- dieTurbinevorzuwärmen.Nach5MinutenistdieTurbinesoweitvor-
- gewärmt,daßSiesieanstoßenkönnen.WennderFrischdampfdruck
- 22barerreichthat,öffnenSiedasDüsenventilweiter,wobeiSie
- dieFrequenzanzeigebeobachten.BeieinerAnzeigevon2Hz,das
- entsprichteinerDrehzahlvon120jeMinute,schaltensiedas
- Wellendrehwerkaus.SteigernSiedieDrehzahlunddamitdie
- Frequenzauf12Hz,d.h.währenddernächsten5Minutensolldie
- Frequenzununterbrochenzwischen11und13Hzbetragen.
- DanachsteigernSiedieFrequenzraschauf50Hz(3000U/min).
- BeidieserFrequenzschaltetsichdieHilfsölpumpeautomatischab.
- StabilisierenSiedieseFrequenzundSchaltensie"Synchronisieren"
- ein.Nachetwa12SekundenschließtsichderGenerator-Leistungs-
- schalter,fallsdieFreqenzsichwährenddieserZeitnichtgeändert
- hat.AndernfallsmüssenSienochmaldieFrequenzstabilisierenund
- dasSynchronisiergerätstarten.
- WennderSchaltergeschlossenist,istderGeneratoramNetz.
- DurchweiteresÖffnendesDüsenventileserhöhenSiedieGenerator-
- leistungauf2MWundhaltenSie5Minutenkonstant.Danach
- könnenSiedieEntwässerungschließenunddieLeistungmitetwa
- 1MW/minsteigern,bisdasDüsenventilvollständiggeöffnetist.
- WährenddergesamtenAnfahrzeitsolltenSie,durchlangsames
- SchließendesAnfahrventiles,verhindern,daßderFrischdampfdruck
- fällt,außerdemmüssenSiedenHotwellwasserstandmitderKonden-
- satpumpeunddemKondensatventilkontrollieren.
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- 8.5Block belasten.
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- Durch steigern der Brennstoffmenge und der Luftmenge können
- Sie den Block dazu bringen, mehr und mehr elektrische Energie ins
- Netz zu liefern. Achten Sie dabei auch auf die Rauchgasanzeigen,
- der Sauerstoffanteil im Rauchgas ( O2 ) sollte bei 2 % liegen, Co
- 9[....................................................]001
- im Rauchgas ist zu vermeiden.
- BeijederBrennstoffänderungistzuüberprüfenobSieBrenner
- zu-oderabschaltensollten.EinBrennermußmindestens1500Nm³/h
- unddarfhöchstens5000Nm³/hKoksgasverbrennen,andernfallswird
- erabgeschaltet.SiesolltenehermehralswenigerBrennerinBe-
- tiebhaben,wennIhneneinBrennerausfälltundalleBrennersind
- starkbelastet,sokanndasdazuführen,daßalleBrennernachein-
- anderausfallen.
- Die Frischdampftemperaturkontrollieren Sie mit dem Ein-
- spritzventil, sie sollte zwischen495 und 505°C betragen. Beim
- Gleitdruckbetrieb, wie hier, ändertsich die Leistung mit dem
- Dampfdruck.
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- 8.6Betrieb.
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- Wichtig sind ständig wiederholte Kontrollen aller Anzeigen,
- so werden Fehler früh erkannt und korrigiert, ehe sie zu größeren
- Störungen führen. Sind Verstellungen erforderlich, verstellen Sie
- eher weniger als zuviel. Bevor Sie nochmals eingreifen, warten Sie
- ab, bis Beharrung eingetreten ist. Überschlagsrechnungen für die
- Stärke der Eingriffe schützen Sie vor Überraschungen.
- Daß Sie die Grenzwerte direkt abfragen können, sollte Ihnen helfen,
- sie auswendig zu lernen.
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- 8.7Turbosatzabstellen
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- VermindernSielangsamundmöglichstgleichmäßigundgleich-
- zeitigdieBrennstoff-unddieFrischluftmenge, sodaßdieLeistung
- mitetwa1MWproMinutesinkt.HaltenSiedenTrommelwasserstand
- unddenHotwellwasserstandimerlaubtenBereichundkontrollieren
- SiedieTemperaturKesselaustrittmitdemEinspritzventil.Wenn
- dieSpeisewassermenge50t/hunterschreitet,öffnenSiedieMin-
- destmengederSpeisepumpe,dasgleichegiltfürdieKondensatmenge
- unddieKondensatpumpe.BeieinerLeistungvon3MWöffnenSiedas
- Anfahrventillangsambisca.15%.SchließensiedasDüsenventil
- langsam.BeachtenSiedabei,daßdieLeistungnichtzuschnell
- sinkt.SoerreichenSie,daßderGeneratorEnergieausdemNetz
- aufnimmt.DasRückwattrelaisschaltetnach15SekundendenGenera-
- torvomNetz.SofortsinktdieFrequenzundSiemüssendieHilfs-
- ölpumpezuschaltenundkönnenbeiderGelegenheitdieTurbinenent-
- wässerungöffnen.
- DieseVorgehensweiseistallgemeinüblichundausGründen
- derSicherheitzuempfehlen.WürdenSiestattdessendenGenerator
- vomNetztrennen,währendernochEnergieinsNetzliefert,so
- würdesichnachdemAbschaltendieDrehzahlrascherhöhenundder
- Schnellschlußwürdeansprechen.WenndanneinwichtigesTeil
- versagt,könntedieDrehzahlsoweitansteigen,daßschwereSchäden
- dieFolgewären.
- SchaltenSiedieKondensatpumpeabundschließenSiedas
- KondensatventilunddieMindestmenge.WenndieFrequenzauf
- 1Hzgesunkenist,istesZeit,dasWellendrehwerkeinzuschalten,
- sperrenSiedenSperrdampfundschaltenSieStrahlwasserpumpeund
- dieKühlwasserpumpeab.
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- 8.8Kesselabstellen.
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- NachdemAbstellendesTurbosatzesvermindernSiedieKoks-
- gasmengebisauf1500Nm³/h.DieLuftmengewirdauf15000 Nm³/h
- abgesenkt. HaltenSiediesenZustandetwa5Minuten,dann
- schaltenSiedenletztenBrennerab,schließendieKoksgasklappe
- unddieFrischluftklappeundschaltendanndenFrischlüfterab.
- DurchlangsamesschließendesAnfahrventilessorgenSiedafür,
- daßdieTemperaturvorEinspritzkühlernichtzuschnellsinkt,
- solltedieTemperaturamKesselaustrittansteigen,sohabenSie
- dasAnfahrventilzuschnellgedrosselt.WenndieVerdampfung
- beendetist,könnenSiedieSpeisepumpeabschalten,dieMindest-
- mengeunddasSpeisewasserventilschließen.
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- 9.0Schlußwort.
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- Ich hoffe, Sie verlieren bei den Anfangsschwierigkeiten nicht
- den Mut, dann werden Sie mit der Zeit einen Einblick in dieKraft-
- werktechnik erhalten.
- Im Übrigen wünsche ich Ihnen viel Vergnügen.
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- C.Wünsche
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- 10.0Grundlagen
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- 10.1Wasser undWasserdampf.
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- WennmanWassererwärmt,ihmalsoEnergiezuführt,steigt
- seineTemperatur,bisderSiedepunkterreichtist.Dabeidehntes
- sichaus,derWasserstandimGefäßsteigt.WennSiedieses
- ExperimentinHöhedesMeeresspiegelsausführen,solltedie
- Siedetemperatur100°C betragen,aufeinemhohenBergwürdenSie
- einegeringereSiedetemperaturmessen. Darausfolgt,daßdie
- SiedetemperaturvomDrucküberdemWasserabhängt.Wennmanden
- Druck aufeinZwanzigsteldesAtmosphärendruckeseinstellt,das
- sindetwa50mbar,sosinktdieSiedetemperaturaufetwa33°C.
- FührenSiedemWassernochmehrEnergiezu,sosteigtdie
- Temperaturnichtweiter,esbeginntaberzusprudeln.ImWasser
- bildensichDampfblasen,siesindleichteralsdasumgebende
- Wasser,siesteigennachobenundplatzen,dasWasserverdampft.
- EsistvomflüssigenindengasförmigenAggregatzustandüberge-
- gangen.Gasesindunsichtbar,wasSieaufsteigensehensind
- winzigeWassertropfen,diesichdabilden,woderDampfEnergie
- andieumgebendeLuftabgibt.Um1kgWasservon20°Cauf100°C
- zuerwärmen,brauchtmaneineEnergievon335kJ(Kilojoule),um
- diegleicheMengeWasserzuverdampfenbrauchtman2261kJ.Wenn
- SiedieTemperaturdergleichenMengeDampfum80°Csteigern
- wollen,brauchenSieca.160kJ.AlledieseProzessesindumkehr-
- bar,wennWasserdampfkondensiert,wirddabeieineWärmemengevon
- 2261kJjekgfrei.WennsichineinemgeschlossenemRaumzur
- gleichenZeitWasserundWasserdampfbefinden,sohabenbeidedie
- gleicheTemperatur,nämlichdieSiedetemperatur,sieheißtauch
- SattdampftemperaturundistvomDruckimBehälterabhängig.
- TrenntmandenDampfvomWasser,etwaindemmanihndurcheine
- RohrleitungabfließenläßtundführtmanihmEnergiezu,so
- steigtseineTemperatur.DampfwirdalsSattdampf bezeichnet,
- wennseineTemperaturderSattdampftemperaturentsprichtundbei
- höhererTemperatursprichtmanvonHeißdampf.
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- 10.2VerbrennungvonKoksgas.
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- Luftbestehtzu21%ausSauerstoff,zu78%ausStickstoff
- undderRest,nämlich1%,sindKohlendioxydundEdelgase.
- Koksgasbestehtzuca.50%ausWasserstoff,zuca.25%aus
- MethanundÄthenca.10%sindKohlenmonoxyd,derRestsindStick-
- stoffundKohlendioxyd.WennmanLuftundKoksgasaneinemBrenner
- zusammenführtundentzündet,soverbindetsichderWasserstoffmit
- demSauerstoffderLuftzuWasser,ebensoderWasserstoffanteil
- desMethansunddesÄthens,derKohlenstoffdesMethansunddes
- ÄthensunddasKohlenmonoxydverbindensichmitSauerstoffzu
- Kohlendioxid.Dasgiltnatürlichnur,solangegenügendSauerstoff
- zurVerfügungsteht.AlsVerbrennungsproduktentstehteinRauch-
- gas,daßausWasserdampf,Kohlendioxyd,Stickstoffundetwa2%
- Sauerstoffbesteht.DamitauchjedesKohlenstoffatomseinezwei
- Sauerstoffatomefindet,müssenwireinengeringenLuftüberschuß
- amBrennereinstellen,daherdieca.2%Sauerstoff,andernfalls
- würdesichKohlenmonoxydbildenundwirmüßtenunssagenlassen,
- daßwirunsereUmwelt,mehralsunbedingtnotwendig,schädigen.
- EingrößererLuftüberschußwürdebedeuten,daßdieWärmeenergie
- sichaufeinegrößereRauchgasmengeverteilt,somitwäredie
- Rauchgastemperaturgeringer,außerdemwürdeeinegrößereRauch-
- gasmengemehrWärmeenergieüberdenSchornsteinindieUmwelt
- transportieren.BeidesverschlechtertdenWirkungsgradundschä-
- digtdieUmwelt.
- DieEntstehungvonStickoxydenwirdhiernichtbeachtet,da
- sievonkonstruktivenUmständenweitmehrabhängtalsvonder
- Betriebsweise.
- Ç
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- 10.3 VerwendeteMaßeinheiten
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- bar Bar Druck
- 1baristetwaderAtmosphärendruck,hierwirdallerdings,
- wieesinderKraftwerktechnikoftvorkommt,damit
- Überdruckgemeint,obwohldasnichtkorrektist.Bei
- AtmosphärendrucksolltendieDruckanzeigereigentlich
- 1bar anzeigen,siezeigenhierjedoch0baran.
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- cm Zentimeter Länge
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- dm Dezimeter=10cmLänge
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- EEinheit
- 1EistkeineMaßeinheitundwirdhiernurderVoll-
- ständigkeithalbererwähnt,damitistderkleinste
- Unterschiedgemeint,deneinZähleranzeigenkann.
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- HzHertz Frequenz
- 1HzbedeuteteinePeriodeeinerSchwingungjeSekunde.
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- kJKilojouleWärmeenergie
- 1kJsind1000Joder1000Ws(Wattsekunden).
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- kWhKilowattstunde ElektrischeEnergie
- 1kWh sind3600kJ.
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- m³KubikmeterWasservolumen
- 1m³WasserwiegtetwaeineTonne.
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- mbar Millibar Druck(absolutdruck)
- 1mbaristeintausendstelbar,wirdhierkorrektverwendet,
- 1000mbarentsprechendemAtmosphärendruck,
- 0mbaristderDruckdesVakuums.
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- MWMegawattElektrischeLeistung
- 1MWentspricht1000kWoder1360PS,wenndieseLeistung
- eineStundelanginAnspruchgenommenwurde,wurde1MWh
- Energieverbraucht.
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- Nm³Normkubikmeter Gasmenge
- 1Nm³istdieGasmenge,diebeieinerTemperaturvon20°C
- undbeiAtmosphärendruckeinenWürfelvon1mKantenlänge
- füllt.
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- Nm³/h NormkubikmeterproStunde Gasdurchfluß
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- t/hTonnenproStunde DurchflußbeiDampfundWasser Wasser
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- U/min UmdrehungenproMinute Drehzahl
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- °CGradCelsius Temperatur
- 0°CistdieTemperaturdesschmelzendenEises,
- 100°C istdieTemperaturdessiedendenWassersbeiAtmos_
- phärendruck,derTemperunterschiedzwischenbeiden
- Wertenbeträgt100K(Kelvin),wennhiereinTem-
- peraturunterschiedmit°Cangegebenwurde,soistdas
- leichtverständlich,abernichtganzrichtig.
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- 10.4ErläuterungeinigerBegriffe
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- Block KleinsteKraftwerkseinheit,bestehtauseinem
- KesselundeinemTurbosatzundallenHilfs-und
- Nebeneinrichtungen,diezumBetriebnotwendigsind.
- UmdieFolgenvonBetriebsstörungenzubegrenzen,
- achtetmandarauf,daßmanKraftwerksblöckesoweit
- wiemöglichisoliert.
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- Festkosten SindalleKosten,inDM,aufdiediebetriebsweise
- keinenEinflußhat.DassindzumBeispieldie
- LöhneundGehälter,Amortisation,ZinsenfürKre-
- diteundsicherlichauchSteuern.Brennstoff-
- kosten,dieKostenfürvollentsalztesWasserund
- elektrischeEnergiezählennichtdazu.
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- HeizwertistdieWärmemenge,diefreiwird,wennmaneine
- bestimmteMengeeinesStoffesrestlosmitSauer-
- stoffverbindet,alsoverbrennt.
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- LabyrinthdichtungDieWellendurchführungenderTurbinemüssen,
- wegendergroßenDruckunterschiede,abgedichtet
- werden.DazufindensichaufderWelleingeringen
- AbständenradialeBlechringe.ImGehäusebefinden
- sichebenfallssolcheRinge,dieindie Lücken
- zwischendenRingenderWelleragen.Damitkanndie
- Wellendurchführungzwarnichtvollständigabge-
- dichtetwerden,aberdiedurchtretendeDampfmenge
- istgering.AufderAbdampfseitederTurbinewird
- indasLbyrinthSperrdampfstömenlassen,umzu
- verhindern,daßLuftindenAbdampfraumeindringt.
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- LeistungsschalteristimGegensatzzumSteuerschaltereinSchal-
- ter,derdenEnergieflußdirektherstellenoder
- unterbrechenkann.ErverfügtimmerüberVorrich-
- tungenzumLöschenvonLichtbögen,diebeimAb-
- schaltenvongrößerenLeistungenentstehen.
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- Leitstand DerRaum,indemsichdieBedienelementebefinden.
- IndasSteuerpultsinddieLeitgeräteunddie
- Steuerschaltereingebaut.DerPultaufbauistmit
- denAnzeigernbestückt.DahinterstehtdieSchrei-
- bertafel,insiesinddieSchreibereingebaut.
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- Protokoll DasBedienungspersonalträgtstündlichalle wich-
- tigenMeßwerteineinenVodruckein. Aufdiesem
- findetman24Zeilen,fürjedeStunde desTages
- eine,undfürjedenMeßwerteineSpalte.Damit
- wirdaucherreicht,daßwenigstenseinmalje
- StundediewichtigstenZuständekontrolliert
- werden.
- ÇÇÇÇ
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- PunktschreibersindRegistriergeräte,dieaufPapierstreifen,in
- gleichenZeitabständen,Punktedrucken.JederPunkt
- stelltdenMomentanwerteinerMeßgrößedar.Ein
- PunktschreiberkannverschiedeneMeßstellenauf
- einemDiagrammdarstellen.FürjedeMeßstelle
- ergibtsichdanneineKettevonPunkten,dieim
- IdealfallezueinerdurchgehendenLiniewird.
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- RestlebensdauerEinKraftwerksneubauhatvorderInbetrieb-
- nahmeeineRestlebensdauervon100%.Wennwir
- davonausgehen,daßesniegeschädigtwurdeund
- auchnichtöfteran-undabgefahrenwurdealsbei
- derKonstruktionvorgesehenwarunddaßesfür
- eineLebensdauervon25ausgelegtist,sosollte
- esnach12,5JahreneineRestlebensdauervon50%
- haben.InWirklichkeitwirddieRestlebensdauer
- füreinzelneTeiledesKraftwerksbeilängeren
- Stillständen,diederÜberholungdienen,durch
- aufwendigeMessungenundPrüfungenbestimmt.Bei
- dieserSimulationsolltedieRestlebensdauer
- immer100%betragen.
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- SteuerschaltersindSchalter,dieinderRegelvonMenschendirekt
- betätigtwerdenundeineAktionauslösen.Sie
- gebenz.B.einenBefehlaneinenLeistungsschalter.
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- Turbosatz BaueinheitausDampfturbineundGenerator.
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- VerdampfungspunktistderOrtimKessel,andemdasWasserin
- dengasförmigenZustandübergeht.
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- WellendurchführungheißtdieStelleanderTurbine,wodieWelle
- durchdasGehäusenachaußentritt.
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- 11.0Versuche
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- 11.1VersuchzurSattdampftemperatur.
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- EinkleinesExperimentsagtdamehralsvieleWorte:
- LadenSiebitte"EXPERIM.INF",undnotierenSiedenTrommeldruck,
- dieTemperaturKesselaustrittunddieTemperaturnachEinspritzung.
- FallsIhnendieseBezeichnungennochnichtvielsagen,so
- gehenSiemitdemMauszeigerganznachrechtsobenindieMenue-
- zeileundwählenSieunter"Hilfe"weiter"Meßstellen",dann
- solltenSiefinden,wasSiesuchen.
- Unter"Leitgeräte"findenSiedas"Einspritzventil",öffnen
- Sieesbittelangsambisaufca.17%undbeobachtenSiedabeidie
- EinspritzwassermengeunddieTemperaturnachEinspritzung.Wasda
- vorgehthabenSieerwartet:DieEinspritzwassermengesteigtund
- dieTemperaturnachEinspritzungfällt.NachkurzerZeitfällt
- auchdieTemperaturKesselaustritt.WennSiedieEinspritzwasser-
- menge weitersteigern,werdenSiefeststellen,daßdieTemperatur
- nachEinspritzungnichtmehrfällt,eshatsichdieSattdampftem-
- peratureingestellt.Inden2.ÜberhitzerströmtjetzteinGemisch
- ausWasserundDampf.DasWasserverdampftunddieTemperatur
- Kesselaustrittfällt.DieTemperaturnachEinspritzungsolltenun
- sogargerinfügigansteigen,daderDampfdruckimKesselsteigt,
- damitauchdieSattdampftemperatur.ProbierenSieruhignoch
- etwas,SieruinierendamitkeinenrealenDampferzeuger,mitdem
- könntemansoetwasnichtungestraftversuchen.WählenSiebitte
- unter"Erfolg"einmal"Anlage",SiefindendadieRestlebens-
- dauernderwichtigstenAnlagenteile,dastehtjetztsichernicht
- mehrüberall100%.
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- 11.2VersuchzumLuftüberschuß.
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- AndieserStellesolleinweiteresExperimentdenSachver-
- haltverdeutlichen.LadenSiebittedenZustand"12MW.INF".
- SehenSiesichbittedieKesselschreiberunddieMaschinen-
- schreiberan,derZustandisteinigermaßenstabil.ÖffnenSie
- jetztbittedieFrischluftklappeaufca.55%,nacheinigerZeit
- erreichtderSauerstoffanteilimRauchgas10%,fallsnicht,
- öffnenSiedieFrischluftklappenochetwas.VerändernSiebitte
- dieKoksgasmengenicht.DurchlangsamesschließendesEinspritz-
- ventilesversuchenSiedieTemperaturKesselaustrittauf500°C
- zuhalten,wenndasVentilgeschlossenist,bleibtnichtsanderes
- übrig,alszuzusehen,wiedieTemperaturfällt.AndenSchreibern
- läßtsichdasErgebnisdesVersuchesambestenbeurteilen.
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